Regionalliga Nord – 5. Runde

Nachdem wir das letzte Jahr mit einer Niederlage gegen den SC Oranienburg III beendet haben, hofften wir umso mehr, dass wir das neue Jahr mit einem schachlichen Erfolg in unserem neuen Spiellokal gegen die stets sympathischen Leegebrucher Schachfreunde beginnen können. Die Leegebrucher Schachfreunde traten nicht mit ihrer Topbesetzung an, das erhöhte zwar die Chancen auf einen Sieg, dennoch hatten wir uns insgeheim auf eine spannende Rückrunde am ersten Brett zwischen Felix Teichert und Matías Lazarte gefreut. Aber auch so waren die Spielstärken und somit auch die Chancen auf einen Mannschaftssieg für beide Seiten gleich verteilt.

Es kam zu folgenden Paarungen: *Stand 21.01.2018

Justin Schröder (1612)               –    Matías Lazarte (1834) (0:1)

Uwe Schmilinsky (1610)              –    Frank Wessel (1595) (1:0)

Christopher Luthardt (1527)   –    Andre Dietz (1504) (0:1)

Arnold Tefs (1574)                       –    Nikolas Nimptsch (1624) (0:1)

Frank König (1510)                    –    Sandra Schmidt (1465) (½:½)

Michael Dracker (1536)              –    Sven Huhndt (1466) (½:½)

Hauke Raasch (1530)               –    Thomas Winter (1495) (0:1)

Ralf Mietzner (1299)                   –    Angelina Jacoby (1334) (½:½)

Brett 1: Hier entstand eine schöne sizilianische Stellung mit einem überraschenden Qualitätsopfer von schwarzer Seite. Nach diesem ließen sich die schwarzen Figuren besser koordinieren. Weiß schien sichtlich verwirrt über dieses Opfer und es fiel ihm schwerer seine ursprüngliche Attacke am Königsflügel weiter auszubauen. Die schwarzen Figuren harmonierten gut zusammen und die Qualität konnte samt zwei Mehrbauern zurückgewonnen werden. Am Ende hätte Weiß sogar noch einen Turm verloren und gab auf.

Brett 2: An diesem Brett musste sich Weiß gegen die Königsindische Verteidigung behaupten. Im Mittelspiel unterlief dem Spieler der schwarzen Steine durch einen Bauernvorstoß ein herber Fehler, der seine Stellung wesentlich verschlechterte. Mit einer Vorteilsbewertung von +5,61 konnte Uwe die Partie zum Sieg führen.

Brett 3: Beide Spieler kamen gut aus der Eröffnung heraus. Weiß begann Druck am Königsflügel aufzubauen und gewann den h-Bauern. Schwarz nutzte diese Gelegenheit um einen seiner Türme auf die offene Linie zu positionieren. Weiß musste im Laufe des Gefechts den Bauern wieder zurückgeben und das Endspiel sogar mit einem Bauern weniger beginnen. André fand die richtigen Züge und der Mehrbauer führte die Partie zum Punktgewinn für den SC Wittstock.

Brett 4: Arnold spielte erneut eine eher defensive Taktik. Im Mittelspiel hatten beide Spieler mehrere Bauern und einen Springer. Die Partie sah zu diesem Zeitpunkt auch nach einem Remis aus, welches von Schwarz aus taktischen Gründen jedoch ausgeschlagen wurde. Denn es stand mittlerweile 3,5:0,5 für den Gastgeber SC Wittstock. Eine gute Entscheidung von Schwarz, denn Arnold geriet unter Zugzwang und verlor somit die Partie.

Brett 5: Nachdem mein Gegner bereits im dritten und vierten Zug h3 und a3 spielte, war mir bewusst, dass ich es mit einem eher defensiven Gegner zu tun hatte. Somit konnte ich zwar die Initiative gewinnen, dennoch gelang es mir nicht so recht den entscheidenden Durchbruch zu finden. Im Endspiel waren alle Figuren von Schwarz besser positioniert. Das Remisangebot des Gegners wurde dennoch nicht ausgeschlagen. Für die Gruppe bedeutete es, dass wir nun mit einem 4:1 gute Chancen auf den Sieg haben. Die Partien auf den Brettern 4, 7 und 8 liefen noch.

Brett 6: Nachdem der schwarze Spieler hier besser aus der Eröffnung kam hatte Micha Schwierigkeiten eine taktische Stellung aufzubauen. Am Ende konnte keine der beiden Seiten Fortschritte machen und es wurde sich auf Remis geeinigt.

Brett 7: Am Brett 7 spielte Weiß die doch eher selten gesehene Larsen-Eröffnung, welche mit b3 beginnt und den schwarzfeldrigen Läufer im nächsten Zug fianchettiert. Namensgeber dieser Eröffnung ist der dänische Großmeister Bent Larsen. Interessanter Weise unterlag dieser mit der genannten Eröffnung in einer bekannten Partie gegen den berühmten Boris Spasski in nur 17 Zügen. Gespielt in Belgrad 1970.

https://ingram-braun.net/public/chess/training/spasski-belgrad-schach-b2-b3-kurzpartie-eroeffnung/

Bei Thomas dauerte es etwas länger. Er konnte einen Vorteil im Mittelspiel generieren und den Druck ausbauen. Wahrscheinlich aus diesem Grund geriet Weiß etwas in Zeitnot und ein Patzer der eine Figur einstellte entschied letztendlich die Partie für Schwarz.

Brett 8: Ralf konnte sich einen Bauern im Mittelspiel sichern. Beide Spiele ließen sich extrem viel Zeit um keine Fehler zu begehen. Nach dem Ralf den Mehrbauern nicht behaupten konnte, einigte man sich nach fast 5 Stunden auf ein Remis.

Somit konnten die Wittstocker mit einem 5,5:2,5 gut ins neue Jahr starten. Eine kleine Revanche gibt es dieses Jahr schon in der Regionalklasse West (Finale A) zwischen den SC Wittstock-Blumenthalern und den Leegebrucher Schachfreunden II und III.