Am 26. Oktober machten sich die beiden Wittstocker Rainer Knöchel und Sandra Schmidt auf eine lange Reise zur Neuauflage des DSAM 7³ nach Niedernhausen. Gespielt wird an 7 Standorten in 7 Gruppen (A-G) bei denen es in jeder Gruppe die ersten 7 ins Finale schaffen. Dabei dürfte es kaum verwundern, dass die neue Einspielmusik dem Soundtrack des Films „Die glorreichen Sieben“ entnommen wurde. Wie bei dem alten Western aus den 60-er Jahren kann es auch beim Schach stürmisch zugehen. Und so war es auch. Rainer vertrat die Wittstocker in der G-Gruppe (TWZ 0–1200) und Sandra in der E-Gruppe (TWZ 1400-1600). Jeder Spieler konnte dabei selbst entscheiden ob er nach DWZ oder ELO eingestuft werden möchte.
Die Aufregung vor dem ersten Spiel war mal wieder kaum auszuhalten. Rainer konnte dieses jedoch souverän mit Weiß gewinnen. Sandra stellte nach wenigen Zügen einen Bauern ein und stand mit defensiver Stellung deutlich schlechter als ihr Gegner. Kurz vor der Aufgabe passierte das erhoffte aber unerwartete Wunder und ihr Gegner bot ihr ein Remis an, welches ohne zu zögern sofort angenommen wurde.
In der zweiten Runde verlief die Partie von Rainer wie bei einem Rennen der Tour de France durch das Hochgebirge. Es gab extreme Höhen und Tiefen. Am Ende einigten sich Beide auf ein Remis, welches von Rainer zu schnell angenommen wurde, denn zu dem Zeitpunkt ging es für ihn wieder steil bergauf. Zum gleichen Ergebnis kam auch Sandra, die trotz einer besseren Bauernstruktur nicht mehr gewinnen konnte.
In der dritten Runde konnte Rainer durch sein gutes Verständnis im Endspiel punkten und gewann die Partie. Sandra wurde gleich zum Anfang durch eine ihr völlig unbekannte Eröffnung überrascht. Mit zwei Doppelbauern auf der c- und f-Linie und je einem Isolani auf der a- und h- Linie war die Stellung nicht mehr zu halten.
In der vierten Runde war der Druck zu gewinnen bei Sandra nun schon sehr groß. Zufälligerweise spielte sie gegen den Namenszwilling von Thomas Winter. Schließlich gibt es ein solchen auch in unserem Verein. Mit einem schönen Spieß, der den König und den Läufer attackierte, ließen sich gleich zwei volle Figuren in nur zwei Zügen gewinnen und der Gegner gab auf. Auch Rainer konnte wieder voll punkten. Mit 3,5 Punkten stand er bereits vor der letzten Runde als Finalist für das Finale in Leipzig fest.
In der letzten Runde musste er nun ausgerechnet gegen den erfahrenen Frank Stolzenwald spielen. Ohne Ausnahme gewann der bis jetzt jede Partie in der G-Gruppe und galt von Anfang an als heimlicher Favorit. Leicht war es nicht, ausgeglichen aber schon und deswegen einigten sich beide Spieler auf ein Remis. Auch Sandra konnte sich noch einen halben Punkt ergattern.
Mit einem Endergebnis von 4/5 Punkten sicherte sich Rainer einen sensationellen 3. Platz. Somit ist er bereits nach dem ersten Qualifikationsturnier im Finale. Und wir hoffen, dass noch mehr Wittstocker seinem Beispiel folgen können. Mit 2,5/5 kann Sandra nicht unzufrieden mit ihrem Ergebnis sein, denn im Durchschnitt waren die Gegner stärker gewesen. Allerdings reichen 2,5 Punkte auch nicht für ein Ticket ins Finale und beim nächsten Mal muss einfach besser gespielt werden.
Die Siegerehrung ließ noch eine Überraschung offen. Jedes Mal verlost das Chessbase-Team ein Premium-Paket im Wert von 379,-€ an einen der anwesenden Spieler. Die ersten beiden Namen die gezogen wurden waren schon abgefahren und so konnte Sandra sich als dritte Ausgeloste über diesen Gewinn sichtlich freuen.